Morsen auf dem FamiFun-Spaßfest

Sa, 21. September 2019
Das Spaßfest für alle Familien im Landkreis Erlangen-Höchstadt fand dieses Jahr in Eckental statt. An einem Infostand im Gymnasium konnten neugierige Kinder (und Eltern) das Morsediplom erwerben.

„Wissen Sie, wo es zur Toilette geht?“ Das war an diesem Tag die meistgestellte Frage an uns. „Diesen Gang entlang, bei der Glastür.“ Draußen tobte das Unterhaltungsprogramm vor allem für die Kleinen, u. a. mit Hüpfburg, Bühnenprogramm und Food-Trucks. Kurzfristig wurde uns ein Platz in der Schulaula zugewiesen, etwas abseits des Betriebs. Aber auch ruhiger gelegen und eben auf der Hauptroute zum WC.

Neben dem obligatorischen Infomaterial wie CQ-DL-Heften und Flyern hatten wir eine UKW-Funkstation und die Morsestation aufgebaut. Aufgrund bescheidener Bedingungen, umgeben von Stahlbetonwänden, war an Funkverbindungen mit der Außenwelt nicht zu denken. Aber für QSOs mit dem Ausbildungsrufzeichen war an diesem Tag sowieso niemand zu begeistern. Dafür haben sich doch immer wieder Mädchen und Jungen für das Morsen interessiert. Zeitweise konnten wir gar nicht alle bedienen und manche mussten etwas warten. Zeit für Gespräche mit den Eltern über Funk, Technik und alles dazwischen.

Dabei hat es am Vormittag erst nicht danach ausgesehen, dass wir überhaupt Morsediplome verteilen könnten. Der Morsetaste mit integriertem Tongenerator ließ sich kein sauberer Ton abgewinnen, sie krächzte und jaulte nur heiser dahin. Der Morse-Decoder verstand natürlich nichts und spuckte auch keine Zeichen an den PC aus. Nach diversen Funktionstests mit Morsegenerator-App auf dem Smartphone und Bastel-Brainstorming mit dem überschaubaren Equipment vor Ort kam dann die Lösung: Eine richtige Morsetaste, von zuhause nachgeholt, brachte ans Funkgerät angeschlossen einen sauberen Ton. Über dessen Kopfhörerausgang, Audio-Splitterkabel und Mikrofoneingang des Notebooks wurde er auch hörbar, während der Decoder sein gewünschtes Signal bekam. Umständlicher wäre es fast nicht mehr gegangen, aber es funktionierte tadellos. Für die Zukunft muss unbedingt ein zuverlässigeres Gerät her, das sich bereits im heimischen Labor in Entwicklung befindet.

So konnten wir also auch an diesem Tag einigen Besuchern das UNESCO-Kulturerbe Morsetelegrafie etwas näher bringen. Manche Kinder waren so ehrgeizig, dass sie neben ihrem Vornamen noch weitere Wörter morsten oder in ihren Versuchen gar nicht mehr aufzuhalten waren. Und die Eltern waren sichtlich stolz auf diese Leistungen. Da dieses Fest jedes Jahr in einem anderen Ort im Landkreis stattfindet, werden wir nächstes Jahr wohl nicht mehr mit dabei sein.